Lösungen, die zum eigenen Geschäftsmodell passen
Enge Limits in der Leasingbürgschaft und Stückkosten in der Flottenversicherung verhindern schnelles Wachstum und gefährden das eigene Geschäftsmodell.
Ein maßgeschneiderter Rahmenvertrag und die Kombination verschiedener Versicherer in der Leasingbürgschaft schaffen Luft für eine schnelle Expansion.
Stückkosten und mangelnde Sicherheiten verhindern Wachstum
Warum waren Leasingbürgschaften und eine maßgeschneiderte Tarifkalkulation für unseren Kunden so wichtig? Weil das Unternehmen der einzige konzernunabhängige Carsharing-Anbieter in Deutschland ist. Sie startete 2016 mit einer innovativen Geschäftsidee: Der Preis für ein Fahrzeug wird nach gefahrenen Kilometern abgerechnet. Die Konkurrenz der großen Autokonzerne boten dagegen nur Pauschalen oder Zeitverträge an. Dazu setzte das Unternehmen von Anfang an auf durchgängig digitale Prozesse.
Gerade in Großstädten wie Berlin ist das Unternehmen mit diesem Geschäftsmodell sehr erfolgreich und expandiert rasant. Allein in diesem Jahr (2022) werden mehrere Tausend Fahrzeuge neu angemeldet. Ein Wachstum, das 2016 unmöglich erschien.
Gerade als konzernunabhängiges Start-up war die Finanzierung neuer Fahrzeuge schwierig. Leasingunternehmen forderten Sicherheiten. Sicherheiten, die das Unternehmen als Start-up nicht bieten konnte.
Dazu kam, dass die üblichen Stückkosten in der Flottenversicherung nicht zum kilometerbasierten Modell passten, was die Kalkulation und Planung erschwerte.
Und nicht zuletzt waren die meisten Versicherungen gar nicht in der Lage, hunderte Fahrzeuge im Monat digital anzumelden und zu versichern.
Produkte von der Stange kann jeder verkaufen.
Für uns ist es immer spannend, mit allen Beteiligten Partnern eine optimale Lösung zu entwickeln. Auch dann, wenn neue Produkte geschaffen und neue Wege gegangen werden müssen. Wenn es leicht wäre, könnte es ja jeder.
Frank Liepner, Geschäftsführer SHL Gruppe
Individueller Rahmenvertrag und ein Pool aus Leasingbürgschaften beseitigen den Engpass
Einfach den passenden Versicherer auszuwählen war in dem Fall somit nicht möglich. Es musste erst das passende Produkt geschaffen und ein Versicherer gefunden werden, der das innovative Modell mitgeht.
Flottenversicherung wird nach gefahrenen Kilometern abgerechnet
Unser Kunde brauchte also eine Kfz-Versicherung, die nach gefahrenen Kilometern abgerechnet wird. Nicht nach Leistung des Fahrzeugs oder dem Modell. Einen solchen Tarif gab es 2016 nicht, schon gar nicht für größere Flotten. Lange Verhandlungen hätten den Markteintritt verzögert und viel Geld gekostet.
Glücklicherweise konnten wir gleich zwei Versicherer überzeugen, sich auf die Idee einzulassen und einen Tarif zu schaffen, der auf Grundlage der gefahrenen Kilometer kalkuliert wird. Eine Innovation im Versicherungsmarkt, die mittlerweile einige Nachahmer gefunden hat.
Wenn ein Versicherer nicht reicht, bilden wir einen Pool
Bürgschaften zur Absicherung von Leasingverträgen zu stellen, ist grundsätzlich keine neue Idee. Für einen Start-up ist es aber nicht ganz einfach, ein passendes Limit abzusichern. Das Wachstum war so rasant, dass das Unternehmen schnell an die Grenze stieß, die für einen Versicherer darstellbar war. Dank guter und langjähriger Beziehungen zu den meisten Unternehmen im Markt, konnten wir zügig einen Pool an Versicherern schaffen, unter denen das Risiko aufgeteilt wurde. Für unseren Kunden bedeutet das bessere Konditionen und eine Risikoverteilung. Zieht sich ein Partner aus dem Markt zurück, können die Bürgschaften unkompliziert auf andere Partner verlagert werden.
Digitale Prozesse von der Zulassung bis zur Schadenabwicklung
Haben Sie schon mal versucht, 2.000 Fahrzeuge gleichzeitig anzumelden und dann Policen, Fahrzeugdaten und ggf. noch Schadennummern von Hand zu pflegen? Wir auch nicht! Das wäre viel zu aufwendig und fehleranfällig.
Glücklicherweise konnten wir digitale Prozesse schaffen und immer weiter ausbauen. Von der Zulassung bis zur Abwicklung von Schäden. Die Meldung, Dokumentation und Kommunikation zu Unfällen und Versicherungsschäden wird über ein eigens geschaffenes Portal abgewickelt. Schnittstellen zum Ticketsystem unseres Kunden und ein Datenimport vom Versicherer minimieren den Personalaufwand und vermeiden Fehler. Der Status jedes Vorgangs ist auf Knopfdruck abrufbar, sowohl für unsere Sachbearbeiter als auch für den Kunden. Aktuell arbeiten wir an der Internationalisierung des Portals.
Gemeinsam mit Vollgas in die Zukunft
Das Geschäftsmodell eines schnell wachsenden Start-ups in maßgeschneiderten Produkten und Prozessen abzubilden war für uns eine herausfordernde, aber spannende Aufgabe. Heute konzentriert sich unser Kunde auf andere Herausforderungen. Die Finanzierung neuer Fahrzeuge und die Verwaltung von Versicherungen und Schadenfällen stellt jedenfalls keinen Engpass mehr dar.